Vertreterversammlung der Volksbank Butzbach

BUTZBACH (PA). In der Vertreterversammlung der Volksbank Butzbach im Bürgerhaus bekamen die Vertreter der Bank einen Überblick über die Entwicklung der ortsansässigen Genossenschaftsbank im vergangenen Jahr verbunden mit einem Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Auf der Tagesordnung standen neben den diversen Berichten auch die Wahlen zum Aufsichtsrat.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Fuchs konnte unter den zahlreichen Gästen den ehemaligen Volksbankvorstand Thomas Köhler sowie die ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Kluck und Rudolf Fett sowie Vertreter der DZ BANK, des Genossenschaftsverbandes sowie benachbarter Volksbanken, der Verbundpartner R+V-Versicherung sowie Union Investment und der Bausparkasse Schwäbisch Hall begrüßen.

In seinem Vorstandsbericht ging Jens Ronneburg auf die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung des vergangenen Jahres sowie die der Volksbank Butzbach ein. „Das Jahr 2024 wird angesichts multipler geopolitischer Krisen und zahlreicher Risiken konjunkturell kaum weniger herausfordernd werden als das zurückliegende Jahr 2023“. Lichtblicke sieht er in den inzwischen wieder etwas moderateren Inflationsraten sowie der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank Anfang Juni. „Das globale Wirtschaftswachstum wird wohl erst noch einmal etwas niedriger ausfallen als im bereits schwachen Vorjahr. Der konjunkturelle Tiefpunkt dürfte im Jahresverlauf aber durchschritten werden“, so Ronneburg.

Es fehle an echten Wachstumsimpulsen und auch der private Konsum, der in den vergangenen Jahren als wahre Stütze diente, habe aufgrund der ökonomischen Verwerfungen stark abgenommen. Laut dem Internationalen Währungsfonds IWF erzielte die Bundesrepublik Deutschland 2023 als einziger G-7-Staat kein Wachstum, sondern verzeichnete vielmehr eine um 0,5 Prozent geringere Wirtschaftsleistung als noch im Vorjahr – eine Nachricht, die es erst einmal zu verdauen gilt.

In diesen schweren Zeiten spielen die Banken eine entscheidende Rolle, um das Rad der Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Politik sollte aufgrund dessen einen Rahmen für die Finanzmarktpolitik setzen, der es insbesondere auch kleinen und mittleren Banken ermöglicht, ihre Kundinnen und Kunden in den Regionen zuverlässig mit Finanzdienstleistungen zu versorgen und Zukunftsaufgaben mitzugestalten. „Für uns als Genossenschaftsbank ergeben sich daraus besondere Verpflichtungen. Wir müssen unsere Mitglieder und Kunden bestmöglich durch schwierige Zeiten begleiten“, so Ronneburg weiter. Nach der Kundenbefragung in 2023 sind 82% der Kunden mit der Genossenschaftlichen Beratung der Volksbank sehr zufrieden.
Mit der Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr ist die Bank sehr zufrieden, so Ronneburg.
Die Bilanzsumme stieg um 2,04 % auf 527,7 Mio. Euro. Getrieben wurde diese Steigerung durch ein stärkeres Finanzierungsgeschäft. Die Einlagen der Kunden verminderten sich um 2,13% auf nunmehr 378 Mio. Euro. Davon befinden sich 68 Mio. Euro auf Giro- oder Tagesgeldkonten. Ronneburg empfiehlt hier die Genossenschaftliche Beratung mit einer gezielten Vermögensstrukturierung.

Die Forderungen gegenüber den Kunden beliefen sich zum Jahresende auf 283 Mio. Euro, was einer Steigerung um 3,68% Prozent entspricht. Insgesamt konnten Neukredite in Höhe von 29 Mio. Euro zugesagt werden. Auch die Finanzierungen von Wohnimmobilien wurde wieder interessanter. Die Finanzierungszinsen sind in den vergangenen Monaten rückläufig und liegen unter dem langjährigen Durchschnitt. Das gesamte betreute Kundenvolumen, also die Einlagen und Kredite aller Kunden bei der Bank und den Verbundpartnern beträgt 927 Mio. Euro.
Das wirtschaftliche Eigenkapital konnte auf 70,7 Mio. Euro gesteigert werden. Neben den positiven Effekten aus dem operativen Geschäft spielt hier auch die Wertaufholung der Eigenanlagen eine zentrale Rolle.

Der Zinsüberschuss erhöhte sich auf 11,8 Mio. €, ebenso der Provisionsüberschuss auf 3,17 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis vor Bewertung ist um rd. 3 Mio. Euro auf 6,5 Mio. Euro gestiegen ist. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf rd. 1,6 Mio. Euro.

Von der Vertreterversammlung wurde neben der Ausschüttung des Mitgliederbonus eine Dividendenzahlung von insgesamt 4% inklusive der im Vorjahr ausgefallenen Dividende zur Auszahlung an die 8219 Mitglieder beschlossen. Für das Jahr 2024 rechnet die Volksbank mit einer weiter positiven Entwicklung. Das gestiegene Zinsniveau wird sich weiter positiv auf das Zinsergebnis auswirken, die Kapitalmärkte sind trotz der internationalen Krisen stabil.
Auch die Leistungsbilanz als Förderer der Region kann sich sehen lassen. Es wurden 1,7 Mio. Euro an Steuern gezahlt, die auch in Form von Gewerbesteuern den Kommunen des Geschäftsgebietes der Bank zugutekommen. Mit Gehaltszahlungen in Höhe von 5,75 Mio. Euro wurde der Region eine entsprechende Kaufkraft zur Verfügung gestellt. Aufträge an die heimische Wirtschaft erfolgten in Höhe von 87 Tsd. Euro. Spenden in Höhe von insgesamt 55.000 Euro wurden an soziale, sportliche und kulturelle Einrichtungen gespendet. „Insgesamt also eine Leistungsbilanz in Höhe von rd. 7,6 Mio. Euro, die sich sehen lassen kann“, so Ronneburg.

Das Thema „Nachhaltiges Denken und Handeln“ liegt seit jeher in der DNA der Volksbank Butzbach eG. Unter Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde der CO2-Fußabdruck ermittelt, um so die Basis für weitere Schritte zu legen und die selbst gesteckten Ziele in den kommenden Jahren zu erreichen. Sichtbare Zeichen sind neben der Nutzung von Photovoltaikanlagen auf den Gebäuden der Bank die sukzessive Umstellung des Fuhrparks hin zur E-Mobilität, die Installation von Ladestationen auf dem Parkplatz der Hauptstelle sowie das Einsparen von Energie und Papier.
Die Volksbank feiert im kommenden Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Am 17. Januar 1925 wurde die Vereinsbank für Butzbach und Umgegend eGmbH von 17 Mitgliedern gegründet. Dieses Ereignis möchte die Bank gebührend feiern und plant u.a. einen gemeinsamen Mitgliederabend sowie eine Baumpflanzaktion.

Im Rahmen der Vertreterversammlung der Volksbank Butzbach konnten auch wieder Mitglieder für eine 50-jährige Mitgliedschaft geehrt werden. „Die Bank hat noch den persönlichen Kontakt zu ihren Mitgliedern und Kunden“, so Vorstandsmitglied Ralf Krause. In diesem Jahr waren es insgesamt 34 Mitglieder mit einer 50-jährigen Zugehörigkeit zur Bank. Bereits auf den Ortsversammlungen konnten 28 Mitglieder geehrt werden, in der Vertreterversammlung wurden sechs Mitglieder geehrt: Heidemarie Grotegut, Brigitte Kais, Zora Lauth, Renate Marek-Fräbel, Manfred Diehl und Ingbert Schauer.

Ein großer Dank des Vorstandes galt den 93 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Einsatzbereitschaft und Engagement. Ihre Erfahrung, Know-how und Kreativität sind die Grundlagen für den gemeinsamen Erfolg der Bank sowie der Mitglieder und Kunden. „Die Gemeinschaft ist das, was unsere Bank stark macht!“, so Ronneburg.

In der Vertreterversammlung der Volksbank Butzbach wurde Renate Marek-Fräbel für 50 Jahre Mitgliedschaft durch die beiden Vorstandsmitglieder Ralf Krause (rechts) und Jens Ronneburg (links) sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Fuchs (2.v.l.) geehrt.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat der Volksbank Butzbach wurden (v.l.n.r.) Michael Born, Meike Häuser und Martin Häuser von der Vertreterversammlung in ihren Ämtern mit der Wiederwahl bestätigt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Fuchs (rechts) gratulierte den Aufsichtsratsmitgliedern zur Wiederwahl. Der Aufsichtsrat bedankte sich bei den Vertretern für das entgegengebrachte Vertrauen.